Die Fraktion DIE LINKE. im Stadtrat Köthen informiert:

 

Tierpark Köthen / 2. Versuch - alle Probleme gelöst?  

 

Köthen ist arm dran. Alle Einsparversuche der letzten Jahre brachten keinen durchgreifenden Erfolg. Also griff die Verwaltung im letzten Jahr zur großen Keule und der OB stellte die Frage: Bibliothek oder Tierpark? Ein Sturm der Entrüstung ging durch Köthen. Das Ergebnis dieser verbalen Zuspitzung konnte sich sehen lassen. Der Stadtrat beschloss mehrheitlich aus Angst vor noch Schlimmeren, u.a. die Ausgaben für den ältesten Heimattierpark Ostdeutschlands um 50% zu reduzieren.

Die Verwaltung selbst legte nach einiger Zeit in persona des zuständigen Amtsleiters ein Einsparungspapier auf den Tisch, das mit Schimpf und Schande im Sozial- und Kulturausschuss abgelehnt wurde. Einer gemeinsamen Arbeitsgruppe wurde die Aufgabe erteilt nach einer akzeptablen Lösung zu suchen. Die Lösung fand sich in der Person des Herrn Michael Engelmann, der sich bereitfand mit den verbleibenden Zuschüssen der Stadt und einem noch zu gründenden Verein in den nächsten 5 Jahren den Versuch zu wagen, den Tierpark Köthen in sichere, bestandsfähige Gewässer zu bugsieren. Hut ab und Hochachtung für den Mut.

Im Sozial- und Kulturausschuss war Herr Engelmann auch bereit sein Konzept der Öffentlichkeit vorzustellen. Nur war kein interessierter Bürger anwesend.

Wie denn auch? Die Verwaltung hatte den Tagesordnungspunkt zum Tierparkkonzept in den nichtöffentlichen Teil der Sitzung gelegt.  Das Monieren dieser Regelung durch unsere Fraktionsvertreter führte dazu, dass kurzer Hand und richtigerweise das Konzept im öffentlichen Teil behandelt wurde. So kann man sich auch die Bürger vom Leibe halten.
Ich persönlich halte das Konzept von Michael Engelmann um Meilen besser als das Konzept der Verwaltung. Die Übergabe des Tierparks an einen privaten Träger ist für mich aber immer nur die zweitbeste Lösung des Problems. Zuerst sollten aus der Sicht unserer Fraktion die Kommunen für die Betreibung derartiger Einrichtungen zuständig sein. Das ist für uns ein Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge. Die von Land und Bund zu verantwortende Finanzierungsnot treibt die Gemeinden allerdings auch zu solchen Aktionen.

Ob das Experiment Tierpark in neuer Trägerschaft gelingt, hängt aus unserer Sicht entscheidend von einigen weiteren Faktoren ab.

  • Ein stabiler und von vielfältiger Mitgliedschaft getragener Verein muss sich bilden.
  • Die Stadt darf sich weder finanziell noch personell aus der Verantwortung ziehen. Ein Mitglied der Verwaltungsspitze gehört in den Vereinsvorstand. Der Trägerverein ist in den nächsten 5 Jahren intensiv zu begleiten.
  • Das Tierparkkonzept muss weiter ausgearbeitet werden. Der Schwerpunkt sollte auf Besucher- und Kinderfreundlichkeit gelegt werden.
  • Zum Erfolgskonzept gehört auch, dass die Stadt zu ihrer Verantwortung für die „ nicht mehr benötigten“ Mitarbeiter steht und eine sozial abgefederte Lösung anbietet.

 

Dem neuen Trägerverein und dem zukünftigen Leiter wünscht die Fraktion DIE LINKE einen positiven Stadtratsbeschluss und eine glückliche Hand bei allen anstehenden Entscheidungen. Unsere Tür steht Ihnen immer offen …

 

In diesem Sinne

Marina Hinze / Fraktionsvorsitzende

 

 

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    am Rathaus

 

 

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