Diskussionsthemen

Mindestlohn und HARTZ IV

"Vom Wert der Arbeit"

 

Artikel veröffentlicht im Blickpunkt 06/2009, Autor: Reinhard Waag

 

... seit der Wende 89 haben so viele in unserem Land ihre Arbeit verloren. Zu viele von ihnen sind ohne eigene Schuld in der Langzeitarbeitslosigkeit angelangt.

Viele Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen mutierten zu sinnlosen Beschäftigungsprogrammen.

Für den Arbeiter und den Ingenieur, ehemals Spezialisten an ihren Arbeitsplätzen gibt es keine beruflichen Aufgaben mehr.

Spätestens mit der Einführung von Hartz IV ist der einzelne Mensch in dieser Gesellschaft nichts mehr Wert.

Für die Behörde nur noch eine Nummer oder Bedarfsgemeinschaft. Für die Medien oft nur eine Nachricht über die Sozialschmarotzer wert. Für die Politiker bekommen diese Menschen ausreichende Sozialleistungen, sind sozusagen für die Zukunft abgesichert.

Es geht nicht nur die Schere zwischen Arm und Reich weiter auseinander. Es manifestiert sich  ein tiefer Riss durch Gesellschaft und Familien.
Die vom Grundgesetz zugesicherte Chancengleichheit für Bildung, gesellschaftliche Teilhabe und soziale Gerechtigkeit werden mit Füssen getreten. Geld regiert die Welt und hat diese nicht ganz uneigennützig an den Rand einer Katastrophe geführt.

Doch was passiert tatsächlich Tag täglich in unserer Gesellschaft? 
Manager, Banker und Aktionäre werden mit Millionen abgefunden! Für den Kleinen Mann, die Frau reicht oft das verdiente Geld nicht zum Leben!
Mit Hartz IV kann man sich nicht abfinden? Ist ein Einrichten in dieser misslichen Situation auf Dauer überhaupt möglich?

17 Autoren, von Arbeitslosigkeit selbst betroffen, haben sich auf den Weg gemacht und ihre Gedanken und eigene Betroffenheit zu Papier gebracht. Daraus ist mit Unterstützung des Arbeitslosenselbsthilfevereins im Landkreis Anhalt-Bitterfeld ein Buch „Vom Wert der Arbeit“ entstanden. Das jüngst im Bitterfelder Rathaus der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Die Veranstaltung war gut besucht. Gäste aus Berlin in Person von Elke Reinke und Angelika Hunger aus Magdeburg konn¬ten herzlich begrüßt werden. Gedankt wurde den Sponsoren, mit deren Hilfe es überhaupt möglich wurde, das Buch zu drucken.
Die öffentliche Präsentation erfolgte im Umfeld der Konferenz zum 50. Jahrestag der ersten Bitterfelder Konferenz, die am 24. und 25. April 2009 durch die Landeszentrale für Politische Bildung und der Universität Leipzig im Kulturhaus Wolfen stattfand.

Daher haben wir in Anlehnung an den historischen Aufruf “Greif zur Feder Kumpel“ alle - von Arbeitslosigkeit - Betroffenen in der Bundesrepublik aufgerufen, ihre Gedanken zum Thema aufzuschreiben. Gern können Sie uns ihre Beiträge schicken und es kann daraus ein Folgeband „Vom Wert der Arbeit“ entstehen. 

 

Vorstellung des Buches "Vom Wert der Arbeit"