Erfahrungsaustausch in der Arbeitsgemeinschaft (AG) Cuba si

Von Werner Herrmann, Blickpunkt 12/2012;

Vom 2. bis zum 4. Nov. 2012 fand im Europäischen Jugend - Begegnungszentrum am Werbellinsee das diesjährige Bundestreffen der Regionalgruppen der AG Cuba si in der Partei DIE LINKE statt. Ca. 80 Mitglieder aus vielen Ländern der BRD zogen Bilanz der Arbeit und setzten Prioritäten für das neue Jahr.

 

 

Von Werner Herrmann, Blickpunkt 12/2012

 

Vom 2. bis zum 4. Nov. 2012 fand im Europäischen Jugend - Begegnungszentrum am Werbellinsee das diesjährige Bundestreffen der Regionalgruppen der AG Cuba si in der Partei DIE LINKE statt. Ca. 80 Mitglieder aus vielen Ländern der BRD zogen Bilanz der Arbeit und setzten Prioritäten für das neue Jahr.

Der Botschafter der Republik Kuba in Deutschland S. E. Raúl Becerra begrüßte die Teilnehmer und würdigte die Arbeit unserer AG für die Solidarität mit der sozialistischen Republik Kuba. Er machte auf die Probleme des komplizierten Prozesses der Umstrukturierungen in der Wirtschaft und der Gesellschaft aufmerksam, die es zu lösen gilt.

Dazu dienen unter anderem die Veränderungen im Reiseverkehr der Bürger Kubas. Seit dem Jahr 2000 reisten eine Mill. Kubaner aus, davon kamen rd. 92 % zurück. Bei Hochqualifizierten ist die Quote der Rückkehrer noch höher.

Besonders günstig wirkt sich die Arbeit in der Bolivianischen Allianz für die Völker unseres Amerikas (ALBA) wieder. Diese Zusammenarbeit ist das Rückgrat der erfolgreichen Entwicklung in Kuba. Sie wird weiter gefestigt. Dem trägt auch die Arbeit unserer AG Rechnung.

Die seit über 50 Jahre praktizierte Wirtschaftsblockade der USA und die 1996 beschlossenen gemeinsamen Standpunkte der EU behindern die Entwicklung in Kuba gewaltig.

Die Auswirkungen des Hurrikans „Sandy“ werfen Kuba in der Entwicklung zurück. Besonders in den Ostprovinzen Santiago de Cuba, Guantánamo und Holguin sind die Zerstörungen gewaltig, so wurden 9.000 Gebäude davon 269 ganz zerstört. Das sind mehr als 220.000 Wohnungen. Auch unser Milchprojekt in der Provinz Guantánamo ist betroffen. Zerstört oder beschädigt wurden Stallanlagen, Wohngebäude und Schulen. Straßen und Wege wurden unterspült, Brücken weggerissen sowie viele Anpflanzungen von Obst, Gemüse, Kaffee und Futtermitteln vernichtet. Die Versorgung der Bevölkerung darunter 7.500 Kinder im Gebiet des Projektes ist nicht mehr gewährleistet. Deshalb ist Solidarität besonders wichtig.

Im Jahr 2011 wurden u. a. vier Traktoren zur besseren Bodenbearbeitung in den Milchprojekten finanziert sowie drei Lehrbücher übersetzt und herausgegeben. Wir, die AG Cuba si, beteiligten uns an der Buchmesse in Havanna. Aus Thüringen wurden Maschinen und Kühlzellen zur Wurstproduktion in unser Objekt geliefert. Aus der Lausitz gingen Pflegebetten mit Matratzen nach Kuba. Eine Fahrradwerkstatt aus Dresden spendete 130 aufgearbeitete Fahrräder. Eine weitere Feldschmiede wurde eingerichtet und vieles mehr.

2013 steht die Beseitigung der Folgen des Hurrikans im Mittelpunkt der Solidaritätsarbeit.

Wir fordern die Aufhebung der Blockade durch die USA. Von der Bundesregierung verlangen wir, den Widerstand zur Beseitigung des gemeinsamen Beschlusses der EU von 1996 endlich aufzugeben. Deutschland gehört zu den drei Ländern, die die Beseitigung blockieren. Der Delegation des Instituts für Völkerfreundschaft der Republik Kuba, die am Treffen teilnahm, versicherten wir, die Solidarität geht weiter.